Stellungnahme zum Luftballon-verteilenden “Neo-Nazi-T-Shirt-Mann” in Sonneberg

Einem Bericht des Magazins „Spiegel“ zufolge soll der Mann, „der mit Wehrmacht-T-Shirt blaue Luftballons an Kitakinder” in Sonneberg verteilt hat, „Unterstützer“ und „Wahlkampfhelfer” der AfD Thüringen sein. Dazu stellt die AfD-Thüringen klar: Die Behauptung, die genannte Person sei „Unterstützer“ oder „Wahlhelfer“ der AfD, ist falsch.

Björn Höcke, Faktionsvorsitzender der AfD Thüringen, nimmt auf Twitter wie folgt Stellung:

Richtig ist, dass diese Person nach Berichten unsere Mitglieder vor Ort mehrfach den Versuch unternommen hat, etwa durch aufdringliches Verhalten bei der Anfertigung von Bildern, als Wahlhelfer der Partei wahrgenommen zu werden. Auch drängte sie sich in die Nähe von AfD-Funktionären oder dem Kandidaten Sesselmann, um sich mit ihnen fotografieren zu lassen. Weder den AfD-Wahlkämpfern in Sonneberg, noch dem AfD-Landesverband Thüringen war dabei die vom „Spiegel“ geschilderte Biografie oder Gesinnung dieser Person bekannt. Darum lässt sich auch nicht ausschließen, dass sie als interessierter Bürger oder gar potentieller Wähler der AfD wahrgenommen wurde, und deshalb Werbe- oder Informationsmaterialien erlangt hat oder auf Bildaufnahmen des Wahlkampfs der Partei registriert wurde.

Die uns erst aus einer Presseanfrage bekannt gewordene Verortung der Person im Umfeld etwa des sog. „Thüringer Heimatschutzes“ oder von Kameradschaften bestätigt aus unserer Sicht – und angesichts der aus diesen Kreisen bekannten hohen Dichte an eingesetzten V-Leuten – den Verdacht, dass er sich gezielt versuchte, sich das Vertrauen von AfD-Mitgliedern vor Ort zu erschleichen, um dann als agent provocateur den maximal möglichen öffentlichen Schaden für die AfD zu verursachen.

Darüberhinaus lag dem „Spiegel“ ganze zwei Tage nach dem Bekanntwerden des Videos bereits eine MAD-Akte (!) des Ballon-Verteilers von Sonneberg vor. Wie kommt man an eine Geheimdienst-Akte? Richtig, wenn Geheimdienstler daran ein Interesse haben. Aber das sind sicher alles nur Zufälle …

Der AfD-Landesvorstand weist erneut darauf hin, dass Personen mit einem Geschichts- und Gesellschaftsbild, wie sie aus den Schilderungen des Presseberichts zur Biografie der betroffenen Person hervorgehen, weder als Mitglied der Partei aufgenommen noch geduldet werden. Der Landesvorstand distanziert sich stellvertretend für den gesamten Landesverband aufs deutlichste von dieser Person, die im Übrigen weder Mitglied der AfD ist noch jemals war.

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