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Haftstrafe für Schleuser-Beamtin und ihren syrischen Flirt

Die Kölner Beamtin Elke H. erlag den Liebesbeteuerungen eines Syrers. Verwirrt beschloss sie, Ausländer nach Deutschland zu schleusen und stellte für syrische Bandenmitglieder gefälschte Einreisedokumente aus. Nun wurde E. wegen Bestechlichkeit im Amt und Falschbeurkundungen am Freitag vom Landgericht Köln zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. 

Die Mitarbeiterin des Kölner Ausländeramtes Elke H. saß seit Oktober 2022 in Haft. Die Anklage: banden- und gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern. Zusammen mit weiteren Angeklagten musste sie sich seit dem 6. Juni vor dem Landgericht Köln verantworten. Den Angeklagten wurde zur Last gelegt, sich bandenmäßig zusammengeschlossen zu haben, um Syrer, die keine Aufenthaltsgenehmigung hatten, gegen Geldzahlungen falsche Ausweisdokumenten ausgestellt zu haben. Mit diesen Papieren konnten die syrischen Männern dann Flugreisen ins Rund-um-sorglos-Paradies Deutschland antreten. Die gewerbsmäßigen  Schleusern instruierten die Illegalen, dass sie die falschen Papiere während des Fluges vernichten und dann in Deutschland das Zauberwort “Asyl” aussprechen sollen.

Elke H.´s Schleuserkarriere soll Anfang 2022 begonnen haben, als damals Syrer Shirfan D. erstmals bei der 59-Jährigen im Büro aufkreuzte. D. selbst betreibt in Köln einen Friseursalon, begleitete aber eine syrische Familie zum Termin. Wie es scheint, hat sich die knapp 60-Jährige in den damals 32-jährigen Syrer verknallt. Nach Briefwechsel über ihren Dienst-Mailaccount und Essensverabredungen mit dem Syrer begann die Beamtin dann irgendwann  Ausländer nach Deutschland illegal einzuschleusen und vom Steuerzahler verhalten zu lassen. Elke H. selbst behauptet, dass es das Geld gewesen sei, was sie zu der Straftat veranlasste. Für die Unterlagen sollen H. und ihr Syrer bis zu 4500 Euro genommen haben. Erst als eine Fluggesellschaft eine in Köln ausgestellte Bescheinigung, auf die Schleuser-Beamtin unterschrieben hatte, abfotografierte wurde die Polizei aufmerksam. Es kam dann zu einem ersten Verhör und und zur Festnahme von zwei weitere Personen. Kurz nach der Razzia hieß es, dass es sich bei der Schleuserbande um insgesamt elf Tatverdächtige handeln soll, die zumeist über die syrische Staatsangehörigkeit verfügen.

Nun fiel das Urteil vor dem Kölner Landgericht. Elke H. wurde zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Begründet wurde das Urteil maßgeblich mit Bestechlichkeit im Amt sowie Falschbeurkundung in 15 Fällen, bei denen es jedoch in sieben Fällen beim Versuch blieb. Gegen den Mitangeklagten Shirfan D. wurde dasselbe Strafmaß verhängt. Ein weiterer Syrer wurde zu einem Jahr und neun Monaten verurteilt. Dessen Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.

(SB)

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