"Sich ergeben" - Symbolfoto: Imago

Ukraine: Sie ergeben sich zu Tausenden

Während dem ukrainischen Regime allmählich das Kanonenfutter ausgeht und deshalb Frauen zwangsrekrutiert werden sollen, um sie in einem aussichtslosen Kampf abschlachten zu lassen, ergeben sich ukrainische Soldaten an der Front zu Tausenden. Dennoch scheint die Nato den Krieg fortsetzen zu wollen. Zwischen der US-Regierung und dem Pentagon herrscht eine gereizte Stimmung.

von Max Erdinger

Die russischen Streitkräfte in der UKraine haben seit längerem schon eine Funkfrequenz für Angehörige der ukrainischen Armee eingerichtet, unter der sie jederzeit zu erreichen sind, falls Ukrainer kapitulieren wollen und an ihrer Position abgeholt werden müssen. Inzwischen machen Tausende von Ukrainern Gebrauch davon. Die Argumente der Russen sind überzeugend. Anstatt sich von ihrem Regime ohne Ausbildung, ohne ausreichende Verpflegung, Bewaffnung und Munition sowie kompetente Führung zum Schlachtvieh herabwürdigen zu lassen, könnten die Ukrainer auch einfach das Leben wählen. Die Russen versprechen ihren Kriegsgegnern anständige Behandlung, medizinische Versorgung, eine Unterbringung mit sauberen Betten, Duschen und einem festen Dach über dem Kopf.

Es gibt Videos von Ukrainern, die sich Tag und Nacht in Kompaniestärke den Russen ergeben. Wie die Kapitulation auszusehen hat, beschreiben die Russen auf dieser Funkfrequenz sehr detailliert. Wie diese Funkfrequenz lautet, ist überall zu lesen, z.B. an Hauswänden als Graffiti. Zuerst muß die genau geographische Position der Einheiten durchgegeben werden, die aus den Klauen Selenskyjs und der Nato befreit werden wollen. Wegen der einzuplanenden Transportkapazitäten müssen Angaben zur Zahl der Abzuholenden gemacht werden, es muß die Frage beantwortet werden, ob es sich um eine komplette Einheit handelt und ob sie sich vollzählig in Kriegsgefangenschaft begeben will. Dann gibt es Anweisungen, wie die Kapitulation vor sich zu gehen hat, insbesondere, daß die Waffen über den Köpfen gut sichtbar getragen werden müssen bei der Kapitulation. Die Ukrainer bekommen dann mitgeteilt, wie lange es etwa dauern wird, bis ihre russischen Lebensretter vor Ort sind. Wenn die am Treffpunkt ankommen, werden die Ukrainer aufgefordert, sich zu zeigen. Sie kommen mit erhobenen Händen aus ihren Stellungen. Mindestens einer schwenkt eine weiße Flagge – oder etwas, das nach Flagge aussieht. Dann müssen sie ihre Waffen ablegen und sich selbst bäuchlings auf dem Boden ausstrecken, wo sie nach weiteren Waffen gefilzt werden. Die Waffen werden dann eingesammelt und getrennt verladen. Sie stammen samt und sonders aus westlicher Produktion, wie in einem Video zu sehen ist. Danach werden die Ukrainer in ihre neuen Unterkünfte gefahren. Sie haben überlebt. Halleluja. In den westlichen “Qualitätsmedien”: Kein Wort darüber.

Unterdessen im “Wertewesten”

In Großbritannien wurde ein Journalist festgenommen, der es gewagt hatte, sich despektierlich über Kanadas Premier Trudeau zu äußern, obwohl der mit seinem Applaus für einen alten Ukronazi der Waffen-SS-Division Galizien im Parlament zu Ottawa – und im Beisein des ebenfalls applaudierenden Selenskyj – objektiv reichlich Anlaß für Spott & Hohn lieferte. Daß sein Flieger während des G-20-Gipfels kürzlich in Indien für zwei Tage auf dem Boden gehalten wurde, nachdem an Bord jede Menge Kokain gefunden worden war, kommt da nur noch als Sahnehäubchen obendrauf. Ein indischer Parlamentarier plauderte inzwischen aus, von einem Mitglied der kanadischen Delegation sei ihm gesteckt worden, daß Trudeau deswegen nicht am G-20 Dinner teilgenommen habe, weil er seiner Sinne nicht mehr mächtig gewesen sei. Offizielle Entschuldigung: Durchfall. In Kanada schwellen derweil lautstarke Forderungen nach Trudeaus Rücktritt zum Gebrüll an. Seit Selenskyj von seiner enttäuschenden Tour nach Washington und Ottawa wieder in Kiew zurück ist, hat es in der Ukraine kein Journalist gewagt, das Wort “Kanada” überhaupt in den Mund zu nehmen, geschweige denn, daß Selenskyj von irgendwem um eine Stellungnahme zu dem Vorfall im kanadischen Parlament gebeten worden wäre. Es ist, als sei er nie in Kanada gewesen. In einer Kiewer Nobeldisco soll Vitali Klitschko angesichts des derzeitigen Rekrutierungsalters in der Ukraine aufgefordert worden sein, sich als Kämpfer selbst an die Front zu begeben. Der habe daraufhin zur Antwort gegeben, daß er nicht für die Ukraine sterben, sondern für die Ukraine leben wolle, weil das schließlich schwieriger sei, als für die Ukraine zu sterben. Mehr Zynismus geht wohl kaum.

In den USA spaltet sich das Politestablishment zusehends, was die weitere “Unterstützung” für die Ukraine angeht. Um eine “Unterstützung für die Ukrainer” als Volk war es ohnehin noch nie gegangen. Die Ukrainer taugten in den USA lediglich als Kanonenfutter und nicht wenige US-Politiker priesen sich jüngst noch selbst für die glorreiche Eleganz einer Kriegsführung gegen den “ewigen Russen”, die das Leben amerikanischer Soldaten schont, ganz nach dem Motto: “Schlauer und kostengünstiger geht es doch gar nicht?”. Unter der Voraussetzung, daß Wladimir Putin in der Ukraine nicht deutlich mehr Einsatz zeigt als zur Zeit, und unter der weiteren Voraussetzung, daß die massenhafte Kapitulation ukrainischer Einheiten sich nicht in diesem Tempo fortsetzt, könnte die ukrainische Armee mit weiterer Milliardenhilfe aus dem Westen eventuell den derzeitigen Status Quo halten, einen “eingefrorenen Konflikt” also. Würde- hätte- Fahrradkette. Der vermeintliche US-Präsident mit der leichten Demenz, umgeben von Beratern, die prächtig am Waffenausstoß des Militärisch-Industriellen-Komplexes verdienen, will dennoch weitere 100 Milliarden Dollar vom Kongreß bewilligt haben, um den Status Quo in der Ukraine zu halten.

Wladimir Putin hat die Zeit, der “Wertewesten” die Uhr. Der russische Präsident hat es nicht eilig. Die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im “Wertewesten” erlauben es ihm, sich mit einem deutlich erhöhten militärischen Einsatz in der Ukraine einstweilen zurückzuhalten, die dazu nötigen Truppen und das Material jedoch bereitzuhalten, und einfach dabei zuzusehen, wie sich der “Wertewesten” durch fortgesetzte Schüsse ins eigene Knie selbst besiegt. US-Senator Rand Paul kündigte unterdessen an, Himmel und Hölle in Bewegung in Bewegung zu setzen, um die Bewilligung des US-Haushalts komplett zu stoppen, sollte in diesem auch nur noch ein weiterer Cent “für die Ukraine” eingeplant worden sein. Die Zustimmung der amerikanischen Wähler zur weiteren “Unterstützung für die Ukraine” stürzt indessen ab wie ein Prigoschin-Jet.

Auch in Kiew geht es rund. Dort wird inzwischen lauter als je zuvor über eine Kapitulation zu russischen Bedingungen nachgedacht, um die Ukraine als “souveräne Nation” überhaupt zu retten. Das heißt: Die Krim wird in Ruhe gelassen, Donezk und Luhansk sowie Kherson und Saporischja bleiben russisch. Der russische Außenminister Lawrow hatte zwischenzeitlich klar gemacht, welche Alternativen es für die Ukraine gibt: Entweder weiterkämpfen und alles verlieren oder kapitulieren und einen ukrainischen Rumpfstaat behalten. Sollte die Nato ihrerseits Abstand davon nehmen, mit eigenen Truppen in den Ukrainekrieg einzugreifen, dann wird das wohl der Endstand sein: UKrainischer Rumpfstaat. Allerdings mit erheblichen Auswirkungen auf das derzeitige, “wertewestliche” Politestablishment und auf Selenskyj selbst. Soviel steht fest: Ein Denkmal wird Selenskyj in der Ukraine niemals erhalten. Wenn überhaupt irgendetwas, dann ein Mahnmal. Vermutlich wird er aber flüchten müssen, und ehrlich gesagt kann sich meinereiner keinen Ort auf der ganzen Welt vorstellen, an dem er vor seinen ukrainischen Verfolgern aus der überaus rachsüchtigen “Asow-Szene” in Sicherheit wäre.

Sollten nach einem unvorteilhaften Kriegsende “für die Ukraine” erste Verträge mit Russland unterschrieben worden sein und die Waffen dort endlich schweigen, wird auch die Zeit der “Aufarbeitung” beginnen. Es wird der innerukrainische Terror des Selenskyj-Regimes zum Thema werden und das ganze üble Geschwätz von der Verteidigung der Demokratie, der Freiheit und den westlichen Werten für ganz Europa wird auffliegen als das, was es von Beginn an gewesen ist: eine dreiste Lüge zur Verarschung der “die Menschen” in der “Westwertwelt”. In Deutschland wird feststehen, welche Bande die deutsche Regierung mit Milliarden unterstützt hat. Das wäre am heutigen Tag auch das einzige denkbare Motiv dafür, den Krieg trotz aller Aussichtslosigkeit über den aktuellen Status Quo hinaus vom Westen her eskalieren zu lassen. Wenn herauskommt, welche grotesken Märchen die US-Regierung und ihre europäischen Vasallen in der EU und die Regierungen der europäischen Nationalstaaten ihren de-facto-Untertanen in der Demokratiesimulation aufgetischt haben über “Putins unprovozierten Angriffskrieg”, wird es für die Herrschaften zappenduster werden. Und für ihre “Hofberichtertatter” in den “Qualitätsmedien” des transatlantischen Mediennetzwerks ebenfalls.

Daraus folgt, daß die derzeit größte Gefahr für unser eigenes Überleben im “Wertewesten” nicht von Moskau oder Peking ausgeht, sondern von jenem “wertewestlichen” Polit- & Medienestablishment, das sich in einer Mischung aus unvorstellbarer Arroganz und Ignoranz mit seiner Hybris selbst in eine Sackgasse hineinmanövriert hat, aus der es unbeschadet nicht mehr herauskommen wird. Die Schäden, die es verursacht hat, sind bereits jetzt immens. Die Idee, daß dieses Establishment zur Verantwortung gezogen werden könnte, verursacht ihm selbst vermutlich heute schon die ärgsten Albträume. Völlig zu Recht.

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