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War Angela Merkel ein trojanisches Pferd?

Ex-Kanzlerin Merkel will kein Mitglied der CDU-nahen Konrad-Adenauer- Stiftung mehr sein. Ein CDU-Politiker spricht von „Eiszeit“ zwischen ihr und der Partei. Das berichtete das Nachrichtenmagazin Spiegel am Freitag (8. Dezember). Aus Merkels Umfeld hieß es, so der Spiegel, die Ex-Kanzlerin wolle ihr „neues Leben frei gestalten, ganz ohne politische Zwänge“. Was für ein Zynismus. Typisch Angela Merkel. Aber immerhin ist das ein ehrlicher Schritt, im Grunde war sie immer parteilos.

Markus Krall kommentierte Merkels Austritt aus der Adenauer-Stiftung auf „X“ wie folgt: „Frau Merkel war ein trojanisches Pferd. Sie hat die CDU zerstört, Deutschland auf das schwerste beschädigt, sie hat nie dem Land gedient, sondern einer anderen Sache. Diese Sache war der Sozialismus, der Kulturmarxismus, die Agenda der SED, der Stasi, des KGB. In ihrem Schlepptau sehen wir nun die Ampel, Figuren wie Frau Faeser, Herrn Haldenwang (der in jedem noch so verkommenen System Karriere machen würde) und eine Ansammlung charakterloser Mitläufer. Sie hat zu Recht den Hass und die Verachtung unzähliger anständiger Menschen auf sich gezogen. Bei mir ist es allerdings primär Ekel. Die Geschichte wird urteilen und dieses Urteil wird harsch ausfallen.“

Merkel hat der CDU geschadet

Man muss Krall nicht zustimmen, wohl aber zugeben, dass sie der CDU schweren Schaden zugefügt hat. Merkels Aufstieg war von Anfang an eine Solokarriere. Sie hat das Gebäude der Macht durch die Hintertür betreten, leise und unauffällig. Sie, die in einer sozialistischen SED das politische Handwerk erlernte, spürte die Schwächen der CDU– und zersetzte diesen von innen. Die „Opfer“ dieser Zerstörung warfen sich in ehrfürchtig vor die Füße dieser Frau. Dass große Teile der CDU ihre Vorsitzende immer noch nicht verstanden haben, zeigen die Reaktionen: „In der CDU sorgt die Distanz, die Merkel zu ihrer Partei sucht, für Irritation bis hin zur Eiszeit“, so die Reaktionen. Eine Naivität, die schwer zu erklären ist. Eine Vorsitzende, die ihre Partei fast zwei Jahrzehnte lang wie in einem lästiges, aber unverzichtbaren Anhängsel führt, wird doch nun nicht rührselig und steht zu einer Partei, zu der sie sowieso nie gestanden hat.

Sie hat die CDU zu dem gemacht, was sie heute ist, die Wählerschaft halbiert, aber große Teile der CDU halten an Merkels Agenda fest. Der Stiftungsvorsitzende Norbert Lammert soll bei einem Treffen im Spätsommer noch versucht haben, Merkel umzustimmen und sie zu überreden, weiterhin Mitglied der Stiftung zu bleiben. „Ich bin aus dieser Rolle einfach herausgewachsen“, soll Merkel nach Angaben gesagt haben.

Merkel distanziert sich vom Land

Die Bevölkerung sieht Merkels Rolle anders, zumindest weisen endlose Kommentare unter den Artikeln darauf hin. In bestimmten Kreisen gilt es als ausgemacht, dass sie vollkommen unfähig gewesen sei, dass sie Hochverrat betrieben habe, dass sie dem deutschen Volk schaden und es letztlich auslöschen wolle. Selbst wenn man diesen Thesen nicht folgt, war ihre alternativlose Politik und ihr rigorose Herrschaft vielen Menschen ein Dorn im Auge.

Das Umfeld der Altkanzlerin betont gegenüber dem „Spiegel“, Merkel wollte mit ihrem Abschied von der KAS kein politisches Zeichen setzen. Ihre Distanzierung von der CDU setzt sie damit dennoch fort. Im Distanzieren war Angela Merkel schon immer gut. Wenn ihr eine Situation nicht passte, distanzierte sie sich.

Im Flüchtlingsjahr 2015 ging sie so weit, dass sie sagte: „Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land“. Merkel distanzierte sich von dem Land, das sie regierte, und von den Menschen, die nicht ihrer Meinung waren oder auch nur wagten, eine kritische Frage zu stellen. Dieser Satz sagt mehr über Merkel aus als vermutlich ihre ganze Amtszeit. So eine Aussage kann man vermutlich nur treffen, wenn man kaum eine oder keine Beziehung zu dem Land hat.

 

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