Einschließlich November wurden gemäß dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) 304.581 Erstanträge auf Asyl in Deutschland für das Jahr 2023 gestellt. Hier zählte das Bamf 94.825 Erstantragsteller, welche angaben aus Syrien zu stammen, an zweiter Stelle steht die Türkei, die von 55.218 Personen genannt wurde.
Gerade diese Personengruppe wuchs im Vergleich zum Vorjahr stark an und zwar um rund 180 Prozent. Sie verdrängte damit die Gruppe der Afghanen mit etwa 45.000 Personen auf den dritten Platz. Obwohl aus der Gruppe der türkischen “Flüchtlinge” bisher überhaupt nur etwa 14 Prozent als Asylbewerber anerkannt werden, wurden im ersten Halbjahr 2023 <a href=”https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2023/bis-november-ueber-300-000-erstantraege-auf-asyl/” target=”_blank” rel=”noopener noreferrer”>lediglich 345 Menschen in die Türkei</a> zurückgeschickt. Seit 2017 sind es jetzt über 120.000 Türken, welche Asyl in Deutschland beantragt haben:
2023: 55.218 (Stand November)
2022: 23.938
2021: 7.067
2020: 5.778
2019: 10.784
2018: 10.160
2017: 8.027
2022: 23.938
2021: 7.067
2020: 5.778
2019: 10.784
2018: 10.160
2017: 8.027
Zu den Gründen der “Flucht” schreibt <a href=”https://www.welt.de/politik/ausland/plus248950582/Asylantraege-auf-Rekordhoch-Warum-so-viele-Tuerken-nach-Deutschland-kommen.html” target=”_blank” rel=”noopener noreferrer”>Welt-online plus</a>:
<blockquote>Die Inflation lag im November bei 62 Prozent und ist seit geraumer Zeit hoch. Die Bevölkerung erlebe seit einigen Jahren einen spürbaren Kaufkraftverlust, so Aver. „Der Mindestlohn deckt kaum die Bedarfe des täglichen Lebens, die Menschen verarmen.“ Entsprechend groß sei der Auswanderungsdruck in der Türkei. … Laut einer Untersuchung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Ankara, die im Juni veröffentlicht wurde, waren landesweit 63 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 25 Jahren dazu bereit, die Türkei zu verlassen, sofern es die Möglichkeit dazu gebe. 2021 waren es sogar 72,9 Prozent. Das beliebteste Zielland beide Male: Deutschland.</blockquote>
Die Türkei hat bzgl. des EU-Türkei-Abkommen zur Eindämmung der Flüchtlingskrise seit 2016 9,88 Milliarden Euro dafür erhalten, daß sie illegal einreisende Migranten nach Griechenland zurücknimmt. Doch sie tut es defacto nicht. In den knapp sieben Jahren hat die Türkei <a href=”https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2023/merkels-tuerkei-abkommen/” target=”_blank” rel=”noopener noreferrer”>nur 2.140 Flüchtlinge</a> wieder ins Land gelassen, die illegal auf die griechischen Inseln und damit in die EU gelangt sind. Die meisten von ihnen kommen anschließend nach Deutschland.
Warum werden die abgelehnten Türk-Asylanten nicht konsequent wieder in Ihre Heimat abgeschoben? Wird dies seitens Deutschland nicht versucht, oder möchte Erdogan seine Landsleute nicht zurück und verweigert die Rücknahme? Warum gibt die Bundesregierung nicht eine Reisewarnung hinsichtlich des EU-Beitrittskandidaten und Urlaublandes Türkei heraus wenn über 120.000 Türken von dort “fliehen” mussten?
Die aktuelle Völkerwanderung von Türken nach Deutschland erinnert fatal an das sogenannte “Gastarbeiterabkommen”. 1961 (also Jahre nach Ende des Wirtschaftswunders) wurde Deutschland seitens der Türkei bzw. USA gezwungen, arbeits- und perspektivlose Türken als sogenannte Gastarbeiter aufzunehmen. Schon damals wollten Millionen von Türken raus aus ihrer Heimat und sich in Deutschland niederlassen. Es haben sich rund vier mal so viele Türken für einen Platz als Gastarbeiter beworben als dann schließlich aufgenommen werden konnten (mehr <a href=”https://www.pi-news.net/2022/10/61-jahrestag-die-erzwungene-anwerbung-tuerkischer-gastarbeiter/?fbclid=IwAR0G_MDKS-_iT0WmpOFJ8lIOEZgQQZlNKo_7VCHUTzlT4EO3sI7kVp_Mcro” target=”_blank” rel=”noopener noreferrer”>dazu hier</a>).