Foto: Video der israelischen Armee aus Hamas-Tunnel (Archiv) (IDF via über dts Nachrichtenagentur)

Keine stille Nacht im Gazastreifen

Der komplette Gazastreifen scheint – zumindest im Untergrund – ein einziges Terrornest “gewesen” zu sein, aus dem heraus Israel dem Boden gleich gemacht und die Juden ins Meer getrieben werden sollten.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben jetzt wieder eine umfangreiche Operation zur Auflösung des nördlichen Untergrundhauptquartiers der Hamas in Gaza abgeschlossen. Dabei wurden die Leichen von fünf am 7. Oktober entführten israelischen Soldaten geborgen werden, wie die Militärführung am Sonntagabend mitteilte. Zuvor soll es “erbitterte Gefechte” gegeben haben, “bei denen viele Terroristen von IDF-Soldaten getötet und Hunderte von Waffen geortet wurden”, wie es in der Erklärung der Israelis hieß.

Das Tunnelnetz soll als nördliches Hauptquartier der Hamas im Gazastreifen gedient und sich über zwei Ebenen erstreckt haben. Die erste war bei etwa 10 Meter tief, die zweite Dutzende Meter tief. Dort seien Waffen, Infrastruktur zur Waffenherstellung und Notverstecke gefunden worden.

Auf einem Video ist auch ein Bad mit Dusche im Tunnelnetz zu sehen. Das Netzwerk sei mit einem Schacht verbunden gewesen, der zur Residenz des Kommandeurs der Nordbrigade der Hamas, Ahmad Andur, führte, und soll auch unter einer Schule und einem Krankenhaus entlanggeführt haben. Die Anlage soll nun zerstört werden, so die israelische Armee.

Gleichzeitig hat die israelische Armeeihre Kämpfe gegen die Hamas im Gazastreifen auch am Sonntag fortgesetzt – sowohl im Norden als auch im Süden des Gebiets. Nach Angaben der Streitkräfte Israels soll zuletzt unter anderem auch noch ein Waffenlager der Hamas lokalisiert worden sein. Dabei habe man unter anderem Sprenggürtel, die für Kinder “angepasst” worden seien, sowie Dutzende Mörsergranaten, Hunderte von Granaten und Geheimdienstdokumente gefunden.

Zudem habe man mehrere Beobachtungsposten der Hamas zerstört. Nach eigenen Angaben hat Israel den Norden des Gazastreifens mittlerweile zum Großteil unter seine Kontrolle gebracht – eine Verlagerung des Schwerpunkts der Kämpfe nach Chan Yunis im Süden ist geplant. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt bekräftigt, dass der Krieg nach länger andauern und man bis zum “vollständigen Sieg” kämpfen werde.

Unterdessen bleibt auch die Lage an der Grenze zum Libanon angespannt: Am Sonntag führte die israelische Armee Luftangriffe gegen weitere Hisbollah-Stellungen durch. Es seien mehrere Ziele entlang der Grenze beschossen worden, um “Bedrohungen” zu beseitigen, hieß es. Zuvor waren mehrere Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden.

Netanjahu weiter: “Dieser Krieg fordert einen hohen Preis von uns, aber wir haben keine andere Wahl, als weiterzukämpfen”, sagte er am Sonntag. Darüber habe er am Wochenende auch in einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden gesprochen: “Ich habe Biden gesagt, dass wir bis zum vollständigen Sieg kämpfen werden, egal wie lange es dauert”, so Netanjahu.

Die USA verstünden das. Berichte, wonach die USA Israel zuletzt an der Durchführung von militärischen Operationen in der Region gehindert hätte, wies der israelische Regierungschef zurück: “Das ist nicht wahr, Israel ist ein souveränes Land. Unsere Kriegsentscheidungen beruhen auf unseren operativen Überlegungen und nicht auf Druck von außen”, sagte er.

Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass die USA angeblich einen israelischen Präventivschlag gegen die Hisbollah im Libanon verhindert haben sollen.

Lässt der so genannte Wertewesten Israel in dieser schweren Stunde etwa doch noch alleine? Die islamische Lobby ist auf jeden Fall in sehr vielen Ländern sehr mächtig geworden.

Aber auch der Krieg in der Ukraine ist auch an Weihnachten unvermindert weitergegangen. Das ukrainische Militär meldete am Montagmorgen 66 Kampfeinsätze entlang der Frontlinie in den letzten 24 Stunden, außerdem seien zwei russische Kampfflugzeuge abgeschossen worden. Die Russen hätten zudem zwei Raketenangriffe und 61 Luftangriffe sowie 45 Angriffe mit mehreren Raketenwerfern durchgeführt, bei denen Zivilisten getötet und verletzt wurden und die zivile Infrastruktur beschädigt wurde, hieß es in einem Militärbericht vom Montagmorgen.

Am Sonntag habe Russland außerdem 31 Kamikaze-Drohnen losgeschickt, von denen 29 abgeschossen worden seien. (Mit Material von dts)

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