Der Absturz eines sich selbst als “Wertewesten” definierenden Degenerationsphänomens beschleunigte sich im Jahr 2023 abermals. Während sich die Distanz zum Einschlagsort auf dem Boden der Realität rasant verkürzte, nahm die Größe des zu erwartenden Kraters erneut zu.
von Max Erdinger
Es ist so viel passiert, daß es schier müßig ist, chronologisch alle Begebenheiten seit dem 1. Januar aufzulisten. Viel von dem, was passiert ist, fußt letztlich auf einer kollektiven Verwirrung, die sich in jenem Sprachgebrauch spiegelt, mit dem auch im Jahr 2023 das Zeitgeschehen kommentiert wurde. Die verwendeten Schlagzeilen, Fotos und Begrifflichkeiten eignen sich ganz gut, um aufzuzeigen, wo auch 2023 wieder der Hase im Pfeffer lag. Eine der treffendsten Bild-Gegenüberstellungen gleich als erstes. Titel: “Die Klerus-Titanic”.
Zu sehen ist im oberen Bild der Kölner Kardinal Woelki, wie er ein “Flüchtlingsboot” als Altar verwendet. Das dürfte 2016 gewesen sein. Im unteren Bild sieht man von der Klerus-Titanic nichts mehr. Sie ist untergegangen. An Weihnachten 2023 sicherten schwerbewaffnete Polizisten den Eingang zum Kölner Dom. Vor dem Portal des Wiener Stephansdoms sah es nicht anders aus. Gottesdienstbesucher mussten sich einer Sicherheitskontrolle unterziehen, wie man sie bislang nur von Flughäfen kannte. Bei den Evangelischen schlug der Mitgliederverlust am härtesten zu. Etwa 800.000 “Gläubige” kehrten der evangelischen Kirche im Jahr 2023 den Rücken und traten aus der Kirche aus. Bei den Katholiken war es nicht ganz so dramatisch, aber noch immer alarmierend. Die Zahl der Staatsgläubigen nahm leider nicht im selben Maße ab. Die USA als treibende Kraft des Wertewestens sind von der Migrationsinszenierung nicht weniger heftig betroffen als Deutschland, was ein weiteres Indiz dafür ist, daß sich “wertewestliche Volksvertreter” längst als Exekutoren einer globalistischen Agenda verstehen, deren Ziele von Ungewählten definiert werden. Das ist nicht nur in Deutschland so.
Eine extra-verlogene Schlagzeile
“Nachdem der tapfere IDF-Kriegshund ‘Mikey’ von einer Hamas-Granate getroffen worden war, hatte er eine wundersame Genesung” – das ist komplett gelogen. Es gibt keinen Kriegshund. Es gibt Krieger. Die sind allesamt Menschen. Da es nun keinen Kriegshund gibt, gibt es auch keinen tapferen Kriegshund, sondern es gibt einen Hund, dessen Leben so geringgeschätzt wurde, daß man seine bedingungslose Liebe zum Menschen mißbrauchen konnte, um sein Leben aufs Spiel zu setzen, indem man ihn statt eines Kriegers in einen Hamas-Tunnel schickte, um diesen mit einer, an Mikey befestigten, Go-Pro-Kamera auszuspähen. Mikey ist kein “tapferer Kriegshund”, sondern ein von Kriegern mißbrauchter Hund. Die Menschen, die ihn der Gefahr aussetzten, von einer Granate getroffen zu werden, sind nicht Mikeys beste Freunde, sondern Verräter an seiner kreatürlich-emotionalen Abhängigkeit von ihnen. Die “wundersame Genesung” von Mikey ist auch keine wundersame Genesung, sondern die narrativische Korrelation zu jenem wundersamen Vorgehen, mit dem versucht wird, die Kanaaniter als Begründung dafür herzunehmen, daß die Zionisten ab 1948 das wundersame Recht gehabt hätten, anderen Leuten Land & Besitz zu klauen, um sie als nächstes auch noch wie Untermenschen zu behandeln. Mikey ist kein tapferer Kriegshund, sondern ein “Unterhund”. Kein Verteidigungsminister würde seinen eigenen Hund der Gefahr aussetzen, von einer Granate zerfetzt zu werden. Wäre Mikey ein Hund der Hamas gewesen, dann hätte er “leider” überlebt, er wäre kein “tapferer IDF-Kriegshund” gewesen, sondern eine fiese und beißwütige Terroristentöle. So geht Gehirnwäsche: Mit “tapfer” und “wundersam”. Der Leser wird durch das Spiel mit dessen eigener Empathie übertölpelt. Der arme Hund. Auf der richtigen Seite den Hundekrieg gekämpft, dabei zum Opfer des Bösen geworden und dennoch wundersam genesen. Man reiche mir ein Taschentuch wegen der rührungsvollen Tränen meines eigenen Gutseins in der Rechthaberei. Wer sich mit derart gefühligen Schlagzeilen übertölpeln läßt, darf wohl zu Recht als Tölpel bezeichnet werden.
“Terror-Tunnel”
Es gibt den Gotthard-Tunnel, den Elbtunnel und den Terror-Tunnel. Letzterer ist der Tunnel des Bösen im Untergrund. Warum der Pali eifrig Tunnel gegraben hat, hat eine ganz einfache Begründung: Weil der Pali böse ist. Grundsätzlich böse. Tunnelbau nix gut. Halt, nein: Weil dem Pali das Dolce Vita zu langweilig gewesen ist. Deswegen grub er die Tunnel. Oder weil er einfach gern buddelt. Möglicherweise hatte er gar keinen Grund dafür, Tunnel zu graben. Es wollte ihm schließlich kein Zionist jemals etwas antun. Alle wollten nur sein Bestes und sorgten sich um sein Wohlbefinden. Oder doch nicht? Ah, jetzt: Der Pali grub die Tunnel, weil er ein Moslem ist. Alle Moslems graben in ihrer Freizeit am liebsten Tunnel. Wenn sie einen fertiggebuddelt haben, kommt als Ergebnis immer ein Terror-Tunnel dabei heraus, niemals aber einfach ein Tunnel. So sind sie eben. Kennt man ja. Am liebsten buddeln sie ihre Tunnel möglichst tief unter dem Erdboden. Wie das der wahre Tunnel-Connaisseur eben macht. Wegen der Tunnelkunst. So richtig triftige Gründe gibt’s für dieses Palitunnel-Phänomen wahrscheinlich keine. Höchstens banale. Eine muslimische Dekadenzerscheinung, wahrscheinlich. Einfach böse. Der Pali bombt, sprengt und schießt ja auch die ganze Zeit, wenn er nicht gerade Tunnel gräbt. Das ist sein zweitliebstes Hobby. Kein Wunder, daß ihn niemand leiden kann. Selber schuld.
Demnächst fangen die extrem verstockten “Wissenschaftsleugner” wahrscheinlich ebenfalls an, “Terror-Tunnel” zu graben. “Verschwörungstheoretiker” würden vermutlich Verschwörungstunnel bauen. Bei einer Sitzung der Likud-Partei dieser Tage sagte Netanyahu übrigens, daß er den gesamten Gazastreifen von Palästinensern räumen lassen will. Er wisse nur noch nicht, welches Land sie aufnehmen soll. Wäre der Wertewesten das, wofür sich zu halten er dauergeneigt ist, würde er von “ethnischer Säuberung” reden. Tut er aber nicht. Besonders verstockte Wertewestler weigern sich ja schließlich auch, Völkermord und Kriegsverbrechen als das zu bezeichnen, was sie sind.
Unumstritten: Die Hetze
Der Absatz über die “Terror-Tunnel” ist wahrscheinlich wieder “umstritten”. Das ist das Letzte, was der Konsens-Demokrat gebrauchen könnte: etwas, das “umstritten” ist. Das galt auch im Jahre 2023 wieder. Seine formidable Demokratie hielt der Konsens-Demokrat trotzdem auch dieses Jahr wieder gern für “streitbar”. Seine schöne, streitbare Demokratie eben. Friede-Freude-Eierkuchen. Letzteres war natürlich wieder “Hetze”. Und weil Differenzierungsfähigkeit den Konsens-Demokraten schmückt, war sie auch – fein ausdifferenziert – “antidemokratische Hetze”. Die Hetze ist eben eine feindemokratische Erfindung und total nützlich für jeden, der sie einem anderen vorwerfen will. Wer einem anderen “Hetze” vorwirft, rechnet damit, selbst nicht für einen Hetzer gehalten zu werden. Das ist wie bei den Zeichensetzern. Wer anderen ein Zeichen setzt, muß selbst keines gesetzt bekommen. Hetzen und Zeichensetzen waren auch dieses Jahr wieder die Lieblingsbeschäftigungen des unumstrittenen Demokraten in der Deutschen Republik.
“Land Of The Free” – das Land der Freien
Endgültig zur galligen Lachnummer verkommen ist die Selbsteinschätzung jener US-Amerikaner, die ihren korporatistischen Staatenbund noch immer für das Land der Freien halten wollen, obwohl inzwischen jede Äußerung, die sie im Internet machen, von irgendeinem aus der Vielzahl ihrer Geheimdienste mit allen Untergeheimdiensten registriert und bewertet wird, so daß bald jeder Amerikaner, der sich zu Wort meldet, seinen je persönlichen, geheimdienstlich abgesegneten “Score” hat. Dabei handelt es sich bei der gegenwärtigen US-Regierung um den weltgrößten Terroristen. Es gilt dennoch: Wir sind die Guten, die Anderen sind die Bösen. Wer etwas anderes behauptet, ist ein Hetzer. Schließlich hat man in der ganz wahnsinnig unabhängigen Westpresse, diesen “Qualitätsmedien”, auch 2023 nichts von einem amerikanischen Terroristen gelesen. Sonderlich “umstritten” ist dieser merkwürdige Sachverhalt auch im Jahre 2023 nicht gewesen. Es gab aber auch dieses Jahr wirklich Wichtigeres, den Dauerbrenner nämlich, den …
Klimawandel
Der “menschengemachte Klimawandel” wurde abgespeckt. Man liest meist nur noch “Klimawandel”. Zu der Zeit, als der “Klimawandel” erst noch als festehende Angstgröße etabliert werden musste, war er noch der “menschengemachte Klimawandel”. Im Jahre 2023 konnte man das “menschengemacht” vor “Klimawandel” größtenteils bereits weglassen, da man sich darauf verlassen konnte, daß “menschengemacht” inzwischen ganz automatisch mit “Klimawandel” assoziiert wird. Nichts geändert hat sich allerdings an der Tatsache, daß der schönste Klimawandel keiner politischen Agenda dienen könnte, wenn er nicht als “menschengemacht” begriffen werden würde. Wäre er nicht “menschengemacht”, könnte der Mensch auch nichts daran ändern – und die untertänige Schafsherde in ihrer Staatsgläubigkeit, die ihn angeblich ändern soll, hätte sich diesbezüglich nicht politisch ändern lassen. Auch 2023 galt: Der “Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel” gilt nicht der Änderung des Klimas, sondern der Änderung der “die Menschen”. Konnte man von den Bewohnern diverser Weltgegenden vielleicht noch als von Veränderungsbereiten reden, so nahmen die Deutschen im internationalen Vergleich jedoch wieder ihren gewohnten Spitzenplatz als Weltmeister ein. Sie sind regelrechte Veränderungsbegeisterte.
Und klug bis dorthinaus sind sie auch 2023 wieder gewesen. Das erkannte man schon an der Unverdrossenheit, mit der sie auch 2023 wieder vom “vorindustriellen Zeitalter” redeten, ohne sich darüber im Klaren zu sein, wie lange ein solches “vorindustrielles Zeitalter” gedauert haben müsste und was währenddessen alles an klimatischen “Events” passiert ist. Das “vorindustrielle Zeitalter” hätte trotzdem eine Dauer von 4,5 Milliarden Jahren Erdgeschichte minus 300 Jahre “industrielles Zeitalter” gehabt. Mithin hätte das “vorindustrielle Zeitalter” also 4 Milliarden, 499 Millionen, 999.000 und 700 Jahre lang gedauert, in denen es ohne jede Klimaerwärmung Schnee von November bis März gegeben hat – und zwar in jedem einzelnen dieser 4 Milliarden, 499 Millionen, 999.000 und 700 Jahre.
Auch im Jahre 2023 wurde wieder ein Bildungsverlust bedauert. Aber das war auch dieses Jahr wieder scheinheilig. Zielstrebig herbeigeführt wurde er nämlich. Weil sich Idioten leichter regieren lassen und die Staatsgläubigkeit erheblich zunimmt. Die sind dann alarmiert, wenn sie eine Push-Nachricht bekommen wie ich gerade: “2023 knackt Jahres-Temperaturrekord. Das heißeste Jahr in Deutschland seit 1881.” Wie heiß das Jahr 1541 gewesen ist, weiß natürlich keiner. Deswegen funktioniert das auch mit dem “heißesten Jahr seit 1881”. Vom Magdalenenhochwasser des Jahres 1342, bei dem halb Mitteleuropa weggeschwemmt wurde, weiß natürlich auch keiner etwas.
Eine überwältigende Veränderungsbegeisterung legte auch dieses Jahr wieder die Beobachtung der “Geschlechtervielfalt” nahe, die kaum irgendwo so breit aufgefächert zu sein schien wie in Deutschland. Die Geschlechtsvielfältigen wurden auch dieses Jahr wieder als “die Menschen” bezeichnet. Ein Sonderfall unter den “die Menschen” sind aber “die Frauen” geblieben. Es gab sie trotz der ganzen Geschlechtervielfalt noch immer und sie waren auch dieses Jahr wieder am eindeutigsten zu identifizieren. Politisch auf jeden Fall. Wäre es anders gewesen, hätten die ganzen Fördermittel für Frauen-Dingsbums aller Art wegfallen müssen, was vielen Männern jedweden Geschlechts viel Geld gespart hätte, und viele förderungswürdige Berufsfrauen wüssten nicht, was sie den lieben langen Tag treiben sollen ohne ihre geliebte Benachteiligung.
Die Reihenfolge blieb auch im Jahr 2023 unverändert: Erst wollen “wir” etwas, dann postulieren “wir” etwas, als nächstes “müssen wir alle gemeinsam” etwas – und wenn feststeht, was das genau ist, kommt “die Wissenschaft” und bestätigt, daß diejenigen rechthaben, die das spezifische Etwas wollen. Wer es nicht will, gilt als “Wissenschaftsleugner”. “Wissenschaftsleugnung” wiederum ist im Bedeutungsumfeld von “Hetze” angesiedelt gewesen. Da hat sich auch 2023 nichts geändert.
Der Ausblick für 2024
Ganz gute Chancen gibt es für die Einsicht, daß auch im Jahre 2024 hunderttausende Euros an Steuergeld für Visagisten und Fotografen aus eingebildeten “die Menschen” keine klugen und bodenständig gebliebenen “die Menschen” machen werden, auch wenn die unklugen Vasallen auf den Dollarnoten ihrer Vorgesetzten “In God We Trust” lesen können. Auch 2024 wird gelten, daß die Hühner gackern, solange es welche gibt. Demokratie: Ihre Meinung zählt. Also lassen Sie sich auch kommendes Jahr gefälligst eine machen.