Neu im Tagesprogramm des woken Irrenhauses: Postkoloniale Dino-Scham (Foto:Imago)

T-Rex war ein Chauvi-Schwein und der Meteorit eine Hexe: Müssen Dinosaurier jetzt woke-gerecht umbenannt werden?

Dass inzwischen auch die Wissenschaft in Deutschland zu einer peinlichen Karikatur ihrer selbst geworden ist, zeigt eine „Studie“ der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Ein Team um die Paläobiologin Emma Dunne sollte eigentlich erforschen, wie Dinosaurier auf der Erde gelebt haben. Doch stattessen erstellten sie ein Pamphlet darüber, ob die Namensgebung der Dinosaurierarten im Einklang mit dem woken, postkolonialen Unsinn stehen. Um herausfinden, wie viele Namen „von Rassismus und Sexismus ausgehen und in kolonialen Kontexten oder nach kontroversen Persönlichkeiten benannt sind“, wurden nicht weniger als 1500 Namen von Sauriern, die im Erdmittelalter vor 251 bis 66 Millionen Jahren gelebt haben analysiert.

89 „anstößige Namen“ wurden dabei zutage gefördert. Was die „Wissenschaftler“ besonders stört, ist der Umstand, dass die Saurier nicht nach einheimischen Expeditionsteilnehmern benannt wurden, sondern nach den kolonialen Leitern der Forschungsreisen. So findet sich etwa der Name von Werner Janensch im 30 Tonnen schweren Dino „Janenschia robusta“. Auch der halb so schwere „Dicraeosaurus hansemanni“ verdankt seinen Namen unverkennbar seinen deutschen Entdeckern bei der bislang größten und erfolgreichsten Expedition in Tansania (ehemals Deutsch-Ostafrika) zwischen 1909 und 1914. Aber nicht nur die Bezeichnung der Saurier, auch der Umstand, dass sie sich nicht dort befinden, wo sie entdeckt wurden, löst die Empörung der woken Forscher aus. Dass das Berliner Naturkundemuseum die 26 Meter große Titanengiraffe „Giraffatitan brancai“ nicht zurückgeben will, sei “koloniales Unrecht”.

Künftige “rigorosere” Benennungssysteme

Dies gilt auch für den „Ubirajara jubatus“ (Herr des Speeres) im Naturkundemuseum Karlsruhe und den acht Meter großen „Irritator challengeri“ (der Irritierende) im Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, die beide in Brasilien gefunden wurden. Der „Ubirajara jubatus“ wurde jedoch letztes Jahr zurückgegeben. Als ob das alles nicht schlimm genug wäre, fand die Studie auch noch heraus, dass 87 Prozent der untersuchten Namen, die keine neutrale Bezeichnung haben, männlich sind – also blanker Sexismus! Deshalb fordern Dunne und ihr Team, dass die Tiere nach ihrem Aussehen beschrieben werden. „Das Problem ist in Bezug auf die Zahlen wirklich unbedeutend. Aber es ist im Kontext der Bedeutung der Umbenennung signifikant“, erklärte Co-Autor Evangelos Vlachos vom Museum für Paläontologie Egidio Feruglio in Trelew, Chubut, Argentinien.

Künftige Benennungssysteme sollen rigoroser sein. Er wolle nicht morgen alles ändern, aber Benennungen „kritisch“ überprüfen und versuchen, es „in Zukunft zu korrigieren“. Die Internationale Kommission für Zoologische Nomenklatur (ICZN), die den ICZN-Code herausgibt, der die korrekte Benennung aller Tierarten international regelt, stellt sich diesem Irrsinn jedoch entgegen. Der eigentliche Skandal an dieser Farce ist jedoch nicht die Benennung der Dinosaurier, sondern dass solche absurden Pseudoprojekte mit öffentlichen Geldern finanziert werden. (TPL)

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