Sawsan Chebli (Bild: shutterstock.com/Von photocosmos1)

Sawsan Chebli: AfD-Wähler schuld am Höhenflug der AfD

Viele der “die Menschen” aus dem linken Spektrum in Deutschland raufen sich die Haare angesichts des Höhenflugs der AfD in den Umfragen. Verzweifelt fragen sie sich, ob sich außer den Blonden und den Blauäugigen noch jemand wird fortpflanzen dürfen und ob ein Überfall auf unsere polnischen Nachbarn unmittelbar bevorsteht. Die sensibelsten, klügsten und weitsichtigsten unter ihnen schreiben alarmierende Kolumen im “Tagesspiegel”. So auch die weltberühmte Ikone der Allerklügsten, Frau Sawsan Chebli aus dem schönen Berlin. Lassen Sie sich zu Tränen rühren.

von Max Erdinger

Es verschwende niemand noch länger seine Zeit damit, nach den Ursachen zu fragen, denen die “Alternative für Deutschland” (AfD) ihre stark zunehmende Beliebtheit verdankt. Es geht nicht um Ursachen. Es geht um Schuld. “Schuld” ist das richtige Wort. Schließlich braucht man Schuldige.

Höhenflug der AfD: Schuld daran sind deren Wähler! Die Rechtspopulisten liegen in den Umfragen inzwischen auf Platz zwei. Unsere Kolumnistin findet es falsch, die anderen Parteien dafür verantwortlich zu machen.“, heißt es im “Tagesspiegel“.

Chebli
Sawsan Mohammed Chebli, Kolumnistin – Foto: Imago

Zum Glück gilt die SPD als ein Sammelbecken der klügsten Leute weltweit. Deshalb ist es auch kein Wunder, daß es die SPD-Frau Sawsan Chebli ist, welche die Schuldigen am Höhenflug der AfD mit Leichtigkeit identifizieren konnte. Nicht die anderen Parteien sind es. Schuldig sind die Wähler der AfD. Da nun so viel detektivische Schläue nicht von jedermann sofort nachzuvollziehen ist, lohnt es sich für “uns”, die wir als Wähler der AfD orientierungslos durchs finstere Tal der Ignoranz stolpern, durchaus, Frau Cheblis erhebende Kolumne im “Tagesspiegel” zu lesen. Weil die Hoffnung zuletzt stirbt. In “unserem” Fall ist es die Hoffnung, dereinst so messerscharf analysieren zu können wie Frau Sawsan Chebli. “Wir” strotzen deshalb nur so vor Wißbegierde.

Über die Stärke der AfD entscheiden jene, die dieser erkennbar rechtsextremen, rassistischen, Gewalt gegen Minderheiten und Amtspersonen schürenden Partei ihre Stimme geben. Nichts und niemand zwingt sie dazu. Es wird Zeit, dass wir diese Menschen und ihr Verhalten ernst nehmen und nicht wie Kollateralschäden dieser oder jener Politik oder Partei behandeln.“, schreibt die kluge SPD-Frau, die von poetisch veranlagten “die Menschen” bewundernd auch schon als die “Blume des Orients” bezeichnet wurde. Aber wen meinte sie mit “wir”? Und warum sind im Gegensatz dazu “jene”, die offenbar nicht “wir” sein sollen, auf einmal “diese Menschen”, obwohl sie doch eigentlich “diese Unmenschen” sein müssten? Die “Blume des Orients” schreibt doch auch von “dieser oder jener Politik” und nicht von “dieser”, die zugleich “jene Politik” ist. Wie sollen das alle diejenigen, die offenbar nicht “wir” sind, verstehen? Daß Sawsan Chebli “erkennbar mysteriösextrem” ist? Schließlich ist ja extrem mysteriös, weshalb sie schreiben zu müssen glaubte, niemand zwinge die Wähler der AfD dazu, dieser von Chebli extrem verleumdeten Partei ihre Stimme zu geben. Sie muß davon ausgegangen sein, daß jemand für möglich hält, sie könnten gezwungen worden sein, und daß es nun an ihr liege, mit einem weitverbreiteten Irrtum aufzuräumen.

Extrem erkennbar wird jedenfalls, daß die sozialdemokratistische “Blüte der orientalischen Friedfertigkeit” ein linksextremes Problem mit dem freien Willen der AfD-Wähler hat. Die wiederum wählen jedoch freiwillig eine demokratische Partei, die dann, wenn sie nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stünde, längst verboten worden wäre. Es ist doch extrem erkennbar so, daß, solange die radikalen Altparteien noch nicht verboten worden sind, die AfD die letzte Partei wäre, die ein Verbot wegen grundgesetzlicher Bedenken zu fürchten hätte. Die Altparteien wirken da wie eine Indikatorenpflanze im Weinbau. Solange die SPD-Rose am Rande des AfD-Weinbergs nicht von Mehltau befallen ist, sind auch die Rebstöcke gesund.

Die prachtvolle “Blüte des demokratischen Orients” jedoch fährt fort wie folgt: “AfD-Wählende sind mündig – jedenfalls nach dem Gesetz. AfD-Wählende sind mindestens 18 Jahre alt und damit, jedenfalls dem Gesetz nach, mündig. Es ist ihnen entweder egal oder gerade recht, dass „ihre“ Wahl des ersten rechtsradikalen Landrats jüdische, muslimische, queere oder Asyl suchende Mitmenschen im ganzen Land in Angst und Verzweiflung stürzt – stürzen muss! Sie wissen genau oder ignorieren bewusst, dass sie mit ihrem Votum, auch ohne selbst Gewalttäter zu sein, Menschenleben bedrohen.” – Nach dem Gesetz ist Sawsan Chebli ebenfalls mündig. Das wiederum ist in der Tat ein Sachverhalt, der jeden mündigen, vernünftig und aufrichtig argumentierenden Menschen im ganzen Land – den typischen AfD-Wähler also – so sehr in Angst und Verzweiflung stürzen muß, daß er für eine Auflistung des orientalischen Radikalöstrogens im extremen Betäubungsmittelgesetz plädiert. Ihm ist klar, daß sich jede Diskussion mit einer solcherart Mündigen fürderhin jedem verbietet, der seine Zeit nicht extrem gestohlen hat. Es empfiehlt sich, den unten abgebildeten Vorschlag zu befolgen.

Nazis Reaktion
Vorschlag für AfD-Wähler – Screenshot Facebook

Unverdrossen macht die mordsgescheite SPD-Frau aber weiter im “Tagesspiegel”: “Zerstörer:innen unserer demokratischen Gesellschaft sitzen nicht nur in Parlamenten, was schlimm genug ist, sondern in erschreckend großer Zahl auch neben uns im Bus, bei Elternabenden, im Freibad, an der Autobahnraststätte – und in der Wahlkabine.” – da bedankt sich der höfliche AfD-Wähler recht artig bei der intellektuellen Überfliegerin aus Berlin und verspricht, künftig darauf zu achten, daß Frau Sawsan Chebli im Bus, bei Elternabenden, im Freibad, an der Autobahnraststätte – und in der Wahlkabine – nicht neben ihm sitzt.

Man kann unzufrieden sein mit der Demokratie, darf deshalb aber nicht blindwütig um sich schlagen.“, schreibt sie, während man sich im Freibad diskret von ihr entfernt, um später nicht auch im Bus noch neben ihr zu sitzen. Besser ist das. Wer möchte sich schon direkt neben einer orientalischen SPD-Blüte befinden, während sie einen derartig rassistischen Seitenhieb auf die marodierenden Maghrebiner in Frankreich losläßt? – Eben, extrem niemand.

Es braucht jetzt harte zivile, politische und staatliche Stoppsignale an jene, die ihr Wahlrecht wissentlich und rücksichtslos zum Schaden ihrer Mitmenschen gebrauchen.“, schiebt die plappernde Zierde des roten Spezialdemokratismus’ zum Schluß noch nach. Damit ist das alles auch nicht länger mehr mysteriös. Es löst sich stattdessen in extremen Wohlgefallen auf: Die spezialdemokratische “Blume des Orients” hatte aus Versehen die AfD-Wähler mit den SPD- und den Grünwählern verwechselt. Und beim “Tagesspiegel” ist es einfach niemandem aufgefallen.

 

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